EPS-Team meistert hartes Wochenende in der grünen Hölle
Bubsheim (wr) – Das Bubsheimer EPS Rennsport Team hat sich einem Doppel-Rennen auf der Nürburgring Nordschleife gestellt und überzeugte mit guten Platzierungen. Im Gepäck waren der BMW E90 325i und dem Porsche Cayman 718 GT4 CS.
Klassensieg in der SP4 für den BMW E90 325i
Das EPS-Rennsportteam um Patrick Steuer setzte den BMW nach kurzfristiger Umplanung in der Klasse SP4 ein. Da es ein erwartet hartes Wochenende werden würde hat man sich entschlossen, das Fahrzeug nur Samstag an den Start zu bringen. Im Training konnten die Fahrer nochmal das Fahrzeug testen, welches dieses Jahr das erste Mal zum Einsatz kam. Nach weiteren Optimierungen und Anpassungen konnte das Qualifying am Samstag in Angriff genommen werden. Die drei Fahrer zogen alle Ihre Qualifikation durch und haben das Fahrzeug auf Platz eins in der Klasse SP4 gestellt.
Den Start fuhr der Neuling im Team Thomas Ardelt (Wettringen). Er überzeugte mit einem sauberen und ruhigen Start und verschaffte sich erst einmal Luft um die Rundenzeiten auszubauen. Die Konkurrenz machte bereits früh durch Ausfall und langen Reparaturpausen schlapp. Ardelt fuhr den Stint ohne große Vorkommnisse durch, musste aber eine Runde früher in die Box kommen, da sich Kupplungsprobleme ankündigten. Nach einem Fahrerwechsel und weiteren Instruktionen übernahm Henning Deuster (Benndorf) das Steuer des auffällig designten Fahrzeugs und machte sich nach dem Auftanken wieder zurück auf die Strecke. In Ruhe, aber mit guten Rundenzeiten kam der Benndorfer nach seinem Stint zurück in die Box und übergab an den dritten Fahrer Christian Alexander Dannesberger, der sich mit dem Fahrzeug schon im letzten Jahr im letzten Stint bewiesen hat. Dannesberger fuhr das Rennen nach vier Stunden sicher über die Ziellinie nach Hause und holte für die dreiköpfige Fahrerbesatzung den Klassensieg in der Klasse SP4. Teamchef Patrick Steuer erklärt: „Die Jungs haben einen kühlen Kopf bewahrt, die technischen Probleme im Rennen mit einbezogen, um die Distanz zu schaffen. Wie hart die Rennstrecke ist hat sich bereits in den Trainings gezeigt, bei dem es schwere Unfälle gab. Es wird hart gefahren und dabei auch wirklich auf der letzten Rille gekämpft. Das geht leider nicht immer gut aus.“
Platz sechs nach dem ersten Renntag für den Porsche
Die Truppe für den Porsche Cayman GT4 CS hatte ein größeres Programm vor sich. „Alles neu und das doppelte Pensum,“ lautete die Devise. Das Fahrerduo Fahrer Mark Wallenwein (Stuttgart) und Patrick Steuer (Bubsheim) startete ebenfalls ins Freitagstraining, bis die Trainingseinheit durch schwere Unfälle frühzeitig unterbrochen wurde. Das bedeutete keinen Daten, die so wichtig gewesen wären für die Abstimmung der Fahrer und des Fahrzeugs. Das Team entschied sich die Qualifikationen für beide Tage aufzuteilen. Steuer startete somit in das erste Qualifying um Kilometer zu bekommen, da es für ihn beim Freitagstraining keine Runde gab. Doch auch bereits nach der ersten Runde war das Quali schon wieder durch einen schweren Unfall ausgebremst. Um Fahrzeug und Material zu schonen beschränkte sich das Team auf zwei Mal zwei Runden. Startplatz 7 in der Klasse war das Ergebnis und damit gab sich Steuer auch zufrieden. Das Team hat das Fahrzeug vor der Startaufstellung nochmal gründlich vorbereitet und in die Startaufstellung geschickt. Um Zwölf Uhr erfolgte auch für die Klasse Cup 3 der Start, welche wie ein Markenpokal nur aus Porsche Cayman GT4 besteht. Startfahrer Steuer konzentrierte sich auf die Ampel und startete bei Grün durch. Ein Ausweichmanöver kostete den Bubsheimer Schwung aber hielt weiter in eine Lücke mitten im Feld rein, in den ersten Kurven wurden hart und eng gekämpft wobei Steuer einige Konkurrenten ziehen lassen musste. Aber den Anschluss an die Konkurrenz konnte er halten und wieder aufholen. Auf Position fünf liegend gab Steuer das Lenkrad an Fahrer Kollege Wallenwein ab. Nach dem das Fahrzeug mit neuen Reifen bestückt und voll aufgetankt war, ging es auch für Wallenwein wieder ab in die „Grüne Hölle“, wie sie liebevoll genannt wird. Wallenwein kam mit der Startnummer 951 in einer Gruppe mit viel Verkehr raus und so musste er sich erstmal durchkämpfen. Im Laufe der Runde begannen dann wieder die Gelb Phasen und Code-60 Beschränkungen. Das bedeutete keine freie Runde mehr für den erfahrenen Stuttgarter. Er kämpfte sich weiter durch und konnte über den gesamten Stint die Pace der Konkurrenz halten, die mit den gleichen Problemen auf der Strecke zu kämpfen hatten. Nach neun Runden kam Wallenwein dann auf Platz drei liegend wieder zurück in die Box, um den letzten Stopp zu absolvieren. Steuer stieg wieder ins Fahrzeug. Ein letzter Check vom Team und das Fahrzeug wurde „Just in Time“ zum Tankplatz geschickt. Dort wurde das Fahrzeug nochmals vollgetankt und die Mindeststandzeit in der Box abgezählt. Dabei passierte ein Fehler im Abzählen der Zeit. Steuer überquerte die Boxenausfahrt um vier Sekunden zu früh. Das bedeutete, dass er in einer darauffolgenden Runde noch einmal durch die Box fahren musste. Dabei verlor der Porsche Cayman wertvolle 110 Sekunden und somit drei Plätze. Steuer saß nun wissentlich mit einer Portion Wut im Bauch am Lenkrad und versuchte aufzuholen, was möglich war. Allerdings war die Strecke nicht mehr frei. Über den gesamten Rennverlauf blieben die Gelb-Phasen bestehen und Steuer konnte nicht mehr viel Zeit bis ins Ziel aufholen. Nach vier Stunden wurde dann das Rennen abgewunken. Platz sechs in der Klasse Cup 3 und Gesamtrang 41 waren das Endresultat. „Wir haben alles gegeben mit dem Gedanken, Morgen wieder an den Start gehen zu können. Aber dieser Fehler ist sehr ärgerlich. Aber mit der Pace sind wir nach dem ersten Rennen erstmal zufrieden,“ erklärt Steuer mit gemischten Gefühlen.
Platz fünf nach engem Zieleinlauf für den Porsche am zweiten Renntag
Am Abend streckte das Team nochmal die Köpfe zusammen und versuchte noch die letzten Sekunden zu finden. Die Crew arbeitete akribisch an dem GT4 Renner aus Zuffenhausen und bereitete alles für den nächsten Tag vor. Am Sonntagmorgen nahm Mark Wallenwein hinterm Lenkrad Platz und machte sich für das Qualifying bereit. Mit der bemessenen Spritmenge wurde er auf die Strecke geschickt, um die abgesprochenen Runden drehen zu können. Zwei freie Runden konnte er sich sichern, was bei viel Verkehr zu dem Zeitpunkt Startplatz drei bedeutete. Nachdem die Strecke wieder durch Gelb-Phasen langsamer wurde, hatte sich das Team entschieden, das Qualifying abzuwarten und die Konkurrenz zu beobachten. Lediglich ein Konkurrent hat die Zeit noch um 1,5 Sekunden unterboten und hat somit den 951 Porsche von EPS-RENNSPORT auf Platz vier verschoben. Damit konnte das Team zufrieden sein und sich auf das Rennen des NLS3 zu konzentrieren.
Das Team hat sich entschieden für den Start wieder Mark Wallenwein auf das Auto zu setzen. Wie am Vortag auch, wurde nach der Startaufstellung die über 17-minütige Einführungsrunde gefahren. Beim Start konnte Wallenwein das Auto gut halten und an den ersten drei Platzierten dranbleiben. Über die GP-Strecke blieben die ersten fünf nahe zusammen, bis es auf die Nordschleife rausging. Der aus einer Rallyefamilie stammende Stuttgarter legte eine super Performance hin und lieferte sich mit dem Fünftpaltzierten einen harten Kampf auf der Strecke. Kurzes zurückstecken hätte sofort die Platzierung gekostet. Doch Wallenwein blieb dran und pushte was ging. Doch zu lange Stressphasen bilden sich auf die Reifen ab, so dass sich Wallenwein ein wenig zurückhalten musste. Nach neun Runden steuerte Wallenwein dann die Box zum planmäßigen Stopp an. Fahrerwechsel, neue Reifen und einmal aufgetankt galt nun für Steuer wieder das Fahrzeug auf der Strecke zu bewegen. Auch Steuer kam raus und konnte gut Vertrauen aufbauen und die Veränderungen am Fahrzeug neu umsetzen. Während dem Stint hatte auch Steuer mit ordentlich Verkehr und Zweikämpfen zu tun, das wichtige Zeit auf die Konkurrenz kostete. Auch bei ihm kamen die Reifen durch die Zweikämpfe immer wieder an ihr Limit und somit musste auch Steuer den Reifen Erholungsphasen gönnen. Der Bubsheimer konnte sich auf der Rennstrecke durchsetzen und seine Position verteidigen.. Durch taktische Anpassung blieb Steuer eine Runde länger draußen. Steuer pilotierte dann den Porsche Cayman GT4 in die Box wo ein finaler Wechsel von Fahrer und Reifen anstand. Kurzer Check des Fahrzeugs für den Schlussstint und Wallenwein konnte die letzten 50 Minuten auf sich nehmen. Mit der errechneten Spritmenge wurde er auf die Strecke geschickt um wieder anzugreifen. Die Reifen waren im optimalen Fenster, so dass Wallenwein nochmal richtig aufholen konnte. Eine super Pace was der Stuttgarter da aus dem Fahrzeug holen konnte mit einer 8:48.220 Minuten konnte er der Spitze das Wasser reichen und nochmals aufholen, so dass es im Schlussstint unter den ersten fünf der Klasse nochmal richtig eng wurde. Um 16 Uhr wurde das Rennen abgewunken und Wallenwein steuerte den EPS RENNSPORT Cayman auf Platz fünf der Cup 3 Klasse.
„Die Performance von Mark dieses Wochenende war der Hammer. Er hat sich sehr schnell im Fahrzeug wohl gefühlt und eine mächtige Pace hingesetzt. Ich fühle mich auch unglaublich wohl in dem Fahrzeug und weiß, wo ich noch was holen kann, so dass wir von der Pace her an der Spitze dran sind. Rennglück gehört auf der Nordschleife allerdings auch dazu und das hat uns nicht immer in die Karten gespielt, aber wir sind super zufrieden nach so einem spitzen Motorsport Wochenende,“ resümiert Steuer. Die beiden sind das erste Mal gemeinsam gefahren und konnten sofort an die Spitze anknüpfen, wobei die Cup3 Klasse eine Liga für sich ist, in der harter Motorsport geboten wird. Das Bubsheimer Rennteam hat einen super Job gemacht und hat aus den wenigen Tests das Bestmögliche rausgeholt, um weiter vorne mitfahren zu können. Steuer erklärt für die Zukunft „Wir müssen jetzt mal schauen, was wir eventuell für die Zukunft auf die Beine stellen können. Das Wochenende hat gezeigt, dass wir es draufhaben und wir noch einiges rausholen können, so dass wir motiviert sind, wieder anzugreifen. Mit Mark haben wir einen Super Fahrer und wir hoffen, dass wir durch Partner und Sponsoren dieses Jahr noch die Lücke auf die Spitze und das Podest schließen können. Wir werden sehen und hoffen, dass etwas zustande kommt.“
Für das Team war das Wochenende ein Erfolg. „Alleine die Autos ohne große Blessuren ins Ziel zu bekommen ist wichtig, wenn man sieht, was alles passiert ist an dem Wochenende mit vielen komplett zerstörten Fahrzeugen,“ sagt Steuer.